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Beim ersten Anzeichen von Ungnade gegen ihn, erhebt sich der Edle und geht.
(Konfuzius)

Über Wing Chun

Der Name "Wing Chun" stammt aus dem Kantonesischen, es gibt also keine eindeutig richtige Romanisierung des Begriffes. Aus verschiedenen Gründen (stellenweise kommerzielle) und um sich von anderen Schulen und Verbänden abzugrenzen, sind dementsprechend auch zahlreiche Schreibweisen gebräuchlich, so z. B. Wing Tsun (W.T.), Ving Tsun (V.T.), Wing Tzun, Wing Chung, Wing Shun, Wing Tsung, Ving Chung, Wyng Tjun, Ving Chun, Ving Zun, Wyng Tjun ... aber auch gänzlich andere Namen, wie z. B. Taonamics oder Tao Concepts.

In Pinyin (Umschrift), dem offiziell verwendeten System zur romanisierung des Hochchinesischen (Mandarin), werden die Schriftzeichen als Yǒng chūn transkribiert.

Wing Chun Kung Fu ist nur einer unter vielen Kampfkunst / Kung Fu Stilen die Ihre Wurzeln im südlichen China haben. Verglichen mit anderen Kungfu Stilen oder Kampfkünsten ist er sogar ein relativ junger Stil. Wing Chun ist größtenteils bekannt als "weicher" Stil, eigentlich ist er aber eine Mischung aus Hart und Weich.

Laut einer weit verbreiteten Sage, rührt diese Symbiose daher, das er von einer Frau begründet wurde und später von Männern verfeinert wurde. Folgt man dieser Sage wurde Wing Chun von einer buddhistischen Nonne namens Ng Mui begründet. Sie beobachtete angeblich einen Kampf zwischen einer Schlange und einem Kranich.

Wing Chun basiert im wesentlichen auf drei Prinzipien:

Das Wing Chun fusst im wesentlichen auf den Formen. In den Formen lernt und übt man grundlegende Bewegungsmuster und Verhaltensweisen. Diese Formen sind mehr oder minder festgelegte Abläufe von Techniken, die der Schüler alleine durchführt.

Die bekanntesten und am häufigsten unterrichteten Wing Chun Formen sind die drei Handformen: die Holzpuppe (Mook Yan Joang) und zwei Waffenformen: Die Formen bauen aufeinander auf und unterstützen sich gegenseitig:

Der Ablauf dieser Formen ist in groben Zügen seit mehreren Jahrhunderten relativ gleich überliefert worden. Es sind aber in der Geschichte des Wing Chun auch immer wieder Weiterentwicklungen und Änderungen am System vorgenommen worden. In den verschiedenen Strömungen (Stilen) innerhalb des Wing Chun existieren somit sehr unterschiedliche Varianten der Formen. Diese Unterschiede spiegeln einerseits natürlich auch unterschiedliches Verständnis und Interpretation der Techniken und Prinzipien wider. Andererseits auch über mehrere Jahrhunderte völlig voneinder isolierte Entwicklungsgeschichte. Selbst heute noch werden bisweilen Veränderungen in der Ausführung einzelner Formen eingeführt. Fast jede Schule der Yip Man Linie variiert zumindest die erste Form minimal.

Da Wing Chun ein Nahkampfsystem ist, wird das berühmt / berüchtigte Chi Sau des Wing Chun von vielen als die wichtigste Technik bezeichnet. Dieser Trainingskomplex zeigt in eindrücklicher Weise wie flexibel und ausgeklügelt Wing Chun eigentlich ist. Man sieht, unter vielem anderem, wie man eine einzige Technik in den unterschiedlichsten Situationen einsetzen kann. Man sieht, wie man Gegnerische Angriffe, nur durch leichtes versetzen der Position, schon im Ansatz vereiteln kann. Es unterstützt somit auch einen Grundpfeiler des Wing Chun: die Einfachheit. Warum viele unterschiedliche Techniken erlernen wenn eine Technik ausreicht?

Wing Chun ist eine sehr effektive Kampfkunst in der man auf vom Gegner initiierte Aktionen reagiert. Durch diese "softe" Komponente kann Wing Chun dem oft angeführten Anspruch der realistischen Selbstverteidigung leicht gerecht werden. Wing Chun ist ein ausgeklügeltes und flexibles Kampfsystem, das es den meisten Menschen erlaubt einen beachtenswerten Leistungsstand in der Selbstverteidigung zu erreichen, und sich somit für einen potentiellen Angreifer relativ ungenießbar zu machen.